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Fanverband RB Leipzig

Vielen Dank Sebastian!

Der Verein sorgt in der Fanszene mal wieder für heftiges Kopfschütteln. Der langjährige Capo und zuletzt ehrenamtliche Fanbetreuer wird nicht, wie gedacht, festes Mitglied der Fanbetreuung und verlässt das Team mit sofortiger Wirkung.

Nach vielen “Missverständnissen” in der Aufstellung der Fanbetreuung, gelobt der Verein seit Jahren Besserung und bleib bis heute das Meiste schuldig. Lichtblicke wie Sebastian H. und Micha P. werden überstrahlt von Vergraulen von Fannähe, Engagement und vor allem Kompetenz.

Von uns gibt es dafür am Ende der Saison im Bereich Fanbetreuung eine glatte Sechs!

Hierzu schreibt Holger Miersch Vorsitzender des Beirats des Fanverbands an die Mitglieder:

Wieder einmal heißt es “Das allerletzte Mal – Sebastian und sein letzter Arbeitstag”. Diesmal geht er nicht als Capo, sondern als Fanbetreuer. In anderen Vereinen wäre er so etwas wie eine Idealbesetzung gewesen. Abgeschlossene Ausbildung, langjährige Kenntnis der Fanszene (solang diese eben existiert), bekannt bei jung und alt, immer bereit zu vermitteln und für alle ein offenes Ohr – in anderen Vereinen wäre er so etwas wie eine Idealbesetzung. Man könnte sagen Sebastian verlässt das Team auf eigenen Wunsch und irgendwie stimmt das natürlich auch. Schlussendlich hat er diesen Entschluss selbst gefasst, nach 2,5 Jahren reinem Ehrenamt wohl alternativlos.
Vielen Dank für Dein Engagement und für die Zeit, die Du investiert hast. Viel Erfolg auf Deinem neuen Weg und bei Deinen neuen Zielen.

Sebastian bat uns die folgenden Zeilen an euch zu verschicken, gern kommen wir diesem Wunsch nach:

Hallo Freunde des Rasenballsport,

wie der ein oder andere gestern schon erfahren hat, war ich zum letzten Heimspiel in dieser Saison auch das letzte mal in meiner Funktion als Fanbetreuer tätig. Was mich speziell dazu bewegt hat diesen Schritt zu gehen, kann ich gerne im Einzelgespräch erklären.

Ich möchte mich heute vielmehr bei euch allen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzen 2,5 Jahre bedanken. Es war eine spannende und manchmal auch verrückte Zeit! Besonders möchte ich mich bei Michael P. und Sebastian H. bedanken, die mir in dieser Zeit nicht nur Kollegen waren, sondern auch zu sehr guten Freunden geworden sind!

Da ich nun beide Seiten des Vereins kenne, nutze ich diese E-Mail dazu um den ein oder anderen Denkanstoß zu geben.

Die letzten Wochen waren für alle unglaublich anstrengend und fordernd. Gefühlt gab es seit Februar jede Woche zwei Spiele, die auf Dauer nicht nur bei der Mannschaft an die Substanz gingen.

Auch für Fans ist die Häufigkeit der Spiele nicht leicht zu händeln, da die allerwenigsten ein Managergehalt bekommen oder unendlich viele Urlaubstage haben.

Aus Vereinssicht war die Arbeitsbelastung dabei sehr hoch, sodass dann das ein oder andere wichtige Thema einfach liegen geblieben ist oder verschoben wurde.

Ich appelliere eindringlich daran, dass der Fan bzw. Fanthemen dabei niemals liegen bleiben dürfen! Die Fans sind die Grundlage des Vereins. Sicherlich kann man das jetzt wirtschaftlich und sportlich anders argumtieren, allerdings ist ein Verein ohne Fans, die ihre Mannschaft unterstützen oder Merchandis kaufen, so interessant wie Gras beim Wachsen zusehen zu müssen.

Medial wurde Rasenballsport Leipzig vorgeworfen, dass es wenig emotional bei uns zu geht. Ich denke, dass das nicht ganz falsch ist, da man Emotionen nur mit Identifikation schaffen kann! Wenn man sich zum Beispiel das Stadion anschaut, wirkt es steril und irgendwie unfertig. Ich möchte es mit einem schönen Ausmalbuch vergleichen, das man als Kind geschenkt bekommen hat. Solange es noch nicht bemalt wurde, bleibt es einfach ein schönes Ausmalbuch, das man auch weiter verschenken kann. Sobald aber der erste bunte Strich gesetzt wurde beginnt es sich mit Leben zu füllen und dann identifiziert man sich auch damit und verschenkt es nicht weiter.

Unsere Fanszene, egal ob Rasenballisten, Fanverband oder anders organisiert, hat ein riesen Potential an Kreativität und Ideenreichtum. Dafür muss man aber auch mal mutig sein und einander vertrauen. Es ist nicht alles planbar und das muss es auch nicht sein. Emotionen und Identifikation kann man nicht wirklich in Zahlen messen.

Miteinander reden, aktiv zuhören und einander verstehen sollte dafür der Lösungsansatz sein. Nehmt dafür die Position des Gegenübers ein – so gelingt es erfahrungsgemäß ganz gut mit dem Verständnis.

Bedanken möchte ich mich auch insbesondere bei euch Fans. Auch wenn ich manchmal heftig mit dem Kopf schütteln musste und mich gefragt habe, was in euren Köpfen los ist, habe ich die Arbeit mit euch sehr geliebt. Es gab so viele unglaublich überragende Momente, in denen ich nicht stolzer auf mein Ehrenamt hätte sein können! Danke für eure Leidenschaft, Geduld und vor allem Vertrauen was ihr mir entgegen gebracht habt! Behaltet vor allem die Leidenschaft und das Engagement unbedingt weiter aufrecht!

“Das Herz der Kurve schlägt nur mit euch im Takt für Verein und Messestadt!”

Mein Dank geht auch an das Fanprojekt, die eine sensationelle Arbeit zwischen den Stühlen der Fans und des Vereins leisten und vor allem in vielen Konfliktsituationen, durch ihrer hohe fachliche Kompetenz schlichten und vermitteln konnten.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Love, Peace & Rasenball

VG Sebastian

Die AG “wir müssen reden”, die sich seit Jahren für die Verbesserung der Fanbetreuung und Professionalisierung des Teams einsetzt (Sebastian H. und Micha P. sind da ausdrücklich ausgenommen) hat sich für eine Festanstellung Sebastians stark gemacht. In mehreren persönlichen Gesprächen mit Oliver Mintzlaff wurde zumindest eine Aufstockung des Teams versprochen.
Gekommen ist seither nur Mandy als Ersatz für Axel. Die zwei zugesagten Stellen wurden bis heute nicht besetzt. Die Suche nach geeigneten Kandidaten dauerte schlussendlich länger als die nach einem neuen Sportdirektor, die Möglichkeit einen wirklich geeigneten Kandidaten langfristig zu binden hat man sich nun genommen.

RB, wir müssen reden!

Rot-Weiße Grüße,

Holger Miersch
Vorsitzender des Beirats / Bereich Fanvertretung

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