Spitzenspiel in Leipzig. Am kommenden Sonntag, dem 03.04.2011, treffen die Red Bulls um 14.00 Uhr in heimischer Umgebung auf den VfB Lübeck. Der Tabellenzweite aus Lübeck will beim Tabellenvierten Leipzig punkten. Doch interessiert das jemand? Liest man die heimische Presse, so könnte man unweigerlich auf den Gedanken kommen, dass die Saison nur noch abgewickelt wird. Folgt man den Worten der regionalen Schreiberlinge um Guido Schäfer, so findet der Fußballinteressierte zur Zeit sehr viele Themen rund um die Roten Bullen, aber kaum ein Wort zum bevorstehenden Spitzenspiel.
Nichtsdestotrotz ist die Partie am Wochenende eines von diesen sagenumwobenen 6-Punkte-Spielen. Den Platz, auf dem es sich der VfB Lübeck zur Zeit bequem gemacht hat, ist genau jener welcher, der aktuell beim RBL als Saisonziel angegeben wurde. Mal abgesehen von den immer wiederkehrenden Beschwörungen nach gutem attraktivem Fußball und Unterhaltung für Fans und interessierte Zuschauer. Der 2. Platz ist aktuell genauso weit von Leipzig entfernt wie attraktiver Fußball von Katar, Irgendwann wird er sowohl in Leipzig wie auch in Katar ankommen, dauert halt nur eben noch n bissl.
Betrachtet man die aktuell zuletzt dargebotenen Leistungen von Lübeck und Leipzig so kommt man beim Blick auf die nüchternden Zahlen zu folgender Erkenntnis: Lübeck = Leipzig, mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass Lübeck dort wo Leipzig 3 Unentschieden mehr hat, 3 Siege mehr zu verbuchen hat. Sonst ist alles fast ausgeglichen. Auch das Ergebnis der Hinrunde zeugt von dieser Ausgeglichenheit – 0:0. Ein Unentschieden, in dieser Saison ja nix neues in Leipzig.
Stagnation und Tristess machen sich breit. Wird Zeit, dass diese beiden No-Go’s so schnell wie möglich aus dem Umfeld von Red Bull verschwinden, denn diese sind nach allgemeiner Auffassung nicht mit dem Firmenimage vereinbar!
Dafür müssen Taten folgen. Von Vorteil wären diese Taten auf dem Fußballplatz. Aktuell tut sich viel bei RB Leipzig, aber meist abseits des satten Grüns.
Durch das Länderspielwochenende am 25. – 27.03.2011 kam auch die Regionalliga zum erliegen und pausierte. Ein Knick im Rhythmus des Spielbetriebs und in dem der Profis. Um diesem vorzubeugen, wollte man beim RBL die freie Zeit mit einem Testspiel überbrücken. Ein Gegner ward schnell gefunden, der 1. FC Union Berlin sollte es sein. Christian Beeck, Sportdirektor 1. FC Union Berlin, und Thomas Linke, Sportdirektor RB Leipzig, waren sich sehr schnell einig über den Testkick. Die sportliche Führung versteht schließlich ihr Handwerk. Das sahen die Fans vom 1. FC Union Berlin allerdings doch anders. Direkt nach Veröffentlichung des Testkicks wucherten kontroverse Diskussionen über Boykott etc. im Internet. Einen Tag nach Veröffentlichung stellte das Präsidium von Union überraschend fest, dass RB Leipzig nicht der richtige Testspielgegner sei und revidierte die Entscheidung von Sportdirektor Christian Beeck. Der erste PR-Super-GAU für RB Leipzig in der aktuellen Saison. Dies sollte leider nicht der letzte sein, zwei weitere folgten umgehend.
Das noch offene Wochenende musste jetzt also wieder neu verplant werden. Erstaunlicherweise fand sich auch mit dem KSV Hessen Kassel umgehend ein Testspielgegner. Gespielt werden sollte in der Red Bull Arena – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Begründung: Vorbereitung einer Veranstaltung eines Sponsors, aufgrunddessen die Zuschauerbereiche, Toiletten etc. nicht zur Verfügung stünden. Ja neeee, is klaaaar, wie man im Ruhrpott zu sagen pflegt. Kein Platz für ein paar hundert Fans in der 44.000-Zuschauer-Arena? Keine andere Location? Markranstädt? Offizielles Statement: Man wolle auf dem besten Platz der Stadt spielen…
Viel Lärm um nichts, denn wiederum einen Tag später stellte man in Kassel fest, dass man doch nicht gegen den RBL spielen wolle, da dies zu viel Aufruhr in der Fanszene erzeugt. Stattdessen wurde ein Testspiel gegen den 1. FC Union Berlin vereinbart. Mediales Disaster Nummero 2.
Und dann platzte die eigentliche Bombe: Völlig überraschend haben sich RB Leipzig und Pressesprecher Hans-Georg Felder getrennt. Offiziell in gegenseitigem Einvernehmen und aufgrund neuer beruflicher Perspektiven Felders. Na klar, Felder wechselt von der Bundesliga in die 5. Liga, um mit dem Projekt wieder in die Höhen des Fußballs zu wachsen und schmeißt nach 1,5 Jahren hin, nachdem er alles in seinem Bereich von Null aufgebaut hat und das mitten in der Saison? Achsooooo…
DREI mediale Aussetzer, die der Marke und dem Image Red Bull alles andere als gut stehen, obgleich man sagen muss, typischer geht’s eigentlicher für’s Fußballgeschäft nicht mehr. Wir halten fest, der RBL hat nach der Trainer- und Sportdirektorentlassung nach dem Aufstieg in der vergangenen Saison wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass im Fußball alles möglich ist.
Der BULLS CLUB wünscht Hans-Georg Felder auf seinem neuen Weg alles erdenklich Gute beruflich als auch privat. Wir möchten uns für die konstruktive und fördernde Zusammenbearbeit hiermit noch einmal recht herzlich bedanken.
Nachfolger von Hans-Georg Felder soll nach übereinstimmenden Medienberichten Enrico Bach werden, der selbigen Posten bis vor kurzem bei der SG Dynamo Dresden inne hat, aber aus privaten Gründen nach Leipzig kommen wird. Die Lücke, die Felder aktuell hinterlässt, ist noch spürbar. Der sonst den Medien und den Fanclubs zur Verfügung gestellte Trainingsplan blieb ganz aus, ebenso wie die Berichterstattung auf der Offiziellen Homepage des Vereins.
Glaubt man den Gerüchten, soll auch Geschäftsführer Dr. Dieter Gudel den Verein zum Saisonende verlassen.
Nach all diesem suboptimalen Pressewirrwarr gibt es allerdings auch eine mehr als positive Meldung in dieser Woche. Die Arbeiten zum neuen Trainingszentrum der Red Bulls haben begonnen. Hier ein paar Eindrücke:
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Bilder der Pressekonferenz vom 01.04.2011
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Eine Antwort auf „26. Spieltag: RB Leipzig – VfB Lübeck“
RBL macht sich langsam lächerlich und unterstützt alle Gegner.Es fällt mir schwer,mich weiterhin als Fan zu fühlen.RBL ist für mich jetzt auch negativ behaftet.